Seit November 2017 finden viele Aktivitäten des AK Asyl im Treffpunkt Mitte, Bogenstraße 9, statt. 

Gleich bei ihrer Ankunft brauchen die Geflüchtete die deutsche Sprache, um Einkäufe, Arztbesuche, Amtsformalitäten zu erledigen und später auch, um eine Arbeit annehmen zu können und sich letztendlich zu integrieren. Ehrenamtliche bieten deshalb seit Februar 2015 Deutschunterricht.

Parallel dazu erhalten die Kinder Hausaufgabenbetreuung zwei Mal pro Woche. Im Treffpunkt erhalten die Kinder eine individuelle Unterstützung, damit sie das sprachliche Niveau nachholen und die Lücken in anderen Fächern füllen können. Dank der regelmäßigen Teilnahme machen die Flüchtlingskinder große Fortschritte. Es ist erstaunlich zu sehen, wieviel Deutsch die Teilnehmenden schon nach 6 Monaten können.

Nachdem es mit Mini-Jobs “klein” anfing, haben mittlerweile etliche der ortsansässigen Geflüchteten – Männer und Frauen – eine feste Arbeitsstelle und können ihre Familie selbst ernähren. Da die meisten Geflüchtete sich nun auf Deutsch gut verständigen können, liegt ein Schwerpunkt der Arbeit des Kreises auf die Arbeitssuche, die Hilfe bei der Erstellung von Lebensläufen und Bewerbungsbriefen.

Drei Geflüchtete haben es sogar auf einen Ausbildungsplatz geschafft. Ein junger Familienvater hat seine dreijährige Ausbildung als Zimmermann bei einem hiesigen Handwerksbetrieb mit Erfolg absolviert, zwei Frauen schlossen ihre Ausbildung als Pflegehelferin bzw. Näherin ab.

Mit ihrer Ankunft in Deutschland beginnt für die Geflüchtete ein Behörden-Marathon: Es fängt mit der Registrierung nach der Einreise bei einer staatlichen Stelle an, von wo sie an die Erstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet werden. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist für das Asylverfahren zuständig, erstellt den temporären Ausweis. Sämtliche Abläufe im Einzelnen darzustellen, sprengt diesen Rahmen hier. Die Anmeldung der Neuankömmlinge auf dem Affalterbacher Rathaus ist schon ein eingespieltes Prozedere, für die Flüchtlinge jedoch neu. Doch es folgen weiter notwendige Gänge: Landratsamt, Jobcenter, Antrag auf Busfahrkarte, Kostenübernahme für Kurse, Konto einrichten u.v.m.

Bei der Erledigung der Ämtergänge und dem Ausfüllen der Formulare sind Ehrenamtliche behilflich. Die Arbeit ist anspruchsvoll und sehr vielfältig und reicht vom Erläutern der Post über das Aufsetzen von Schreiben, Vereinbaren von Terminen bis hin zur persönlichen Begleitung.

Jeder, der schon einmal vom Arzt eine Diagnose bekommen hat, weiß, wie schwierig der medizinische Fachjargon sein kann. Für Geflüchtete, die kein oder nur sehr wenig Deutsch können, sind Verstehen und Verständigung beim Arztbesuch praktisch nicht möglich.

Um zu verhindern, dass es durch fehlende Informationen oder Missverständnisse zu Falsch-Behandlungen kommt oder ein erforderlicher Arztbesuch nicht erfolgt, sind hierbei Ehrenamtliche behilflich: Die Hilfe reicht vom Vereinbaren der Arzttermine, über das Erläutern von Unterlagen bis zur Begleitung beim Arztbesuch. Dabei wird auch auf die Unterstützung durch andere Geflüchtete, die als Dolmetscher fungieren können, zurückgegriffen. Häufig ist beim wiederholten Arztbesuch keine Begleitung mehr erforderlich, wenn die Wegstrecke oder das Verkehrsmittel bekannt sind und das Vertrauen zum behandelnden Arzt bereits hergestellt ist.

Im “Treffpunkt Mitte” wird jeden zweiten und vierten Dienstag des Monats (nicht während der Schulferien) von 9:00 – 12:00 Uhr fleißig genäht, geändert, repariert sowie ganz nebenbei Deutsch gelernt. Erzählen, lachen und Tee trinken gehören natürlich auch dazu!

Die Ehrenamtlichen und die geflüchteten Frauen freuen sich über interessierte AffalterbacherInnen, die vorbeischauen – egal ob zum Nähen, Nähen-Lernen oder nur für ein Schwätzchen.

Seit 2019 findet im Treffpunkt Mitte das monatliche Frauencafé statt. Neben einem Kaffeeplausch ist es möglich, gemeinsam ein Wunschthema zu erörtern. Zudem stehen Bastelangebote und Vorlesegeschichten auf dem Programm. Die Frauen können natürlich ihre Kinder mitbringen.

In Affalterbach leben syrische und afghanische Flüchtlingsfamilien mit Kindern im Alter von 0 – 16 Jahren. Für diese Kinder ist ein „normaler“ Alltag besonders wichtig im Hinblick auf die Integration und die Gesundheit der Seele. Wir können bestenfalls erahnen, dass die Erfahrungen mit Krieg und Terror in ihren Heimatländern und die Erlebnisse auf der Flucht nicht ohne Auswirkungen auf die kindliche Psyche geblieben sind. Darum werden sie altersentsprechend so schnell wie möglich in Kindergarten oder Schule angemeldet.

Bei der Anmeldung und den Formalitäten begleiten und helfen Ehrenamtliche. Auch bei der Anschaffung bzw. Beschaffung der erforderlichen Utensilien sind die Ehrenamtlichen behilflich.

Die Geflüchtete, die in Affalterbach leben, sind nun ausreichend ausgestattet. Im Moment besteht kein Bedarf. Gegebenenfalls werden wir uns mit einem Ausruf melden.

Ihnen liegt das Thema “Flüchtlinge und Asyl” am Herzen, Sie haben aber nicht die Zeit oder die Möglichkeit, sich selbst aktiv zu beteiligen? Bitte unterstützen Sie uns in Projekten und in unserer täglichen Arbeit für die Flüchtlinge mit einer gemeinnützigen, steuerabzugsfähigen Geldspende an das Konto der Gemeindeverwaltung Affalterbach. IBAN: DE 73 6045 0050 0003 6412 77 BIC: SOLADES1LBG Verwendungszweck “Arbeitskreis Asyl” Ihre Spende kommt zu 100% der Flüchtlingsarbeit zugute!

Info: Als Nachweis gegenüber dem Finanzamt ist bis zur Höhe von 200 € der Kontoauszug ausreichend. Für Spendenbeträge über 200 € erhalten Sie von der Gemeinde eine Spendenbescheinigung.