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09.12.2021

Mieterführerschein für anerkannte Flüchtlinge in Affalterbacher Rathaus

Am Donnerstag letzte Woche erhielten die ersten Teilnehmer zum Abschluss der Schulung im Rathaus Affalterbach ein Zertifikat überreicht. Mit diesem „Mieterführerschein“ sollen sie potenziellen Vermietern künftig ihre Eignung als zuverlässige und seriöse Mieter belegen können.

Wieso ist es in Deutschland so wichtig, den Müll zu trennen? Worauf muss man beim Abschließen eines Mietvertrages achten? Diese und andere Fragen sind im Rahmen des „Mieterführerscheins für Geflüchtete“, den die Gemeinde Affalterbach angeboten hat, behandelt worden. An vier Abenden wurden in Affalterbach Themen rund ums Mieten und Wohnen besprochen.

Mietwohnungen sind rar gesät und erfreuen sich deshalb großer Nachfrage – nicht nur bei „Deutschen“, sondern auch bei Geflüchteten. Es gibt aber auch Wohnungen, die über Jahre hinweg leer stehen. Offensichtlich fürchten die Vermieter, dass die Wohnungen nicht pfleglich behandelt werden und vermieten daher lieber gar nicht. Wenn jemand als Flüchtling anerkannt wurde und in Deutschland bleiben darf, dann muss er die Gemeinschaftsunterkünfte verlassen. Ab diesem Zeitpunkt ist es vorgesehen, dass sie sich auf dem freien Wohnungsmarkt zurechtfinden. Wer keine Wohnung findet, muss in die Obdachlosenunterkünfte der Gemeinde.

Die Wohnungssuche ist jedoch nicht so leicht: Geflüchtete werden als zukünftige Mieter oft außen vorgelassen. Viele Vermieter befürchten Verständigungsprobleme und fehlendes Wissen über den Umgang mit einer Wohnung in Deutschland. Tatsächlich fehlt es oft auch am Grundlagenwissen, denn im Ausland gelten andere Bedingungen als in Deutschland: „In vielen Ländern, wie zum Beispiel in Syrien, gibt es gar keinen Schimmel, weil die Luftfeuchtigkeit dort so niedrig ist“, erklärt Timea Müller, die Integrationsbeauftragte der Kommune Affalterbach und Initiatorin des Kurses. Kein Wunder also, dass neu Ankommende sich erst einmal mit solchen Gegebenheiten vertraut machen müssen und Vermieter die Sicherheit brauchen, dass die Mieter um den richtigen Umgang mit ihrer Wohnung Bescheid wissen.

In Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten Timea Müller und der Integrationsmanagerin des Landkreises Ina Stegmaier entstand daher die Idee, durch eine Schulung für Geflüchtete Sicherheit auf beiden Seiten zu schaffen. Die Grundlage hierfür bildet ein bereits verfasstes Konzept vom Neusässer Unterstützerkreis zur Mieterqualifizierung in Deutschland. In vier intensiven Einheiten (je 2,5 Stunden) sind die Themenbereiche Kontakt mit dem Vermieter, das deutsche Mülltrennungssystem, energiesparendes Wohnen und Sauberkeit behandelt worden. Im Kurs gibt es für die Teilnehmer die Möglichkeit, ein persönliches Mieterportfolio zu erstellen. Es enthält einen kurzen persönlichen Lebenslauf, verschiedene Nachweise (Haftpflichtversicherungsnachweis, Schufa, Sprachzertifikat, Arbeitsvertrag usw.) sowie ein persönliches Anschreiben und soll dem Vermieter als zusätzliche Information dienen.

Zum Abschluss des Kurses haben alle Teilnehmer den „Mieterführerschein“ erhalten, ein Zertifikat, welches vor allem bei möglichen Vermietern als Nachweis über die gewonnenen Erkenntnisse dienen soll. Das Konzept des Mieterführerscheins zeigt Wirkung: schon in den Häusern, die gerade in Affalterbach als Obdachlosenunterkünfte dienen, wird der Müll getrennt, Sperrmüll rechtzeitig angemeldet, und die Kommunikation zwischen Familien und Integrationsbeauftragte bzw. -managerin wird aufrechterhalten – so wie es sich in einer guten Nachbarschaft gehört.

Haben Sie eine Wohnung oder ein Haus leerstehend? Bitte kommen Sie auf die Integrationsbeauftragte Frau Müller, die Initiatorin des Projektes, zu.
Rathaus Affalterbach, Raum: 1.02, Telefonnummer 07144 835322, t.mueller@affalterbach.de



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